In seinem ersten Lehrschreiben formuliert Papst Leo XIV. im Anschluss an Papst Franziskus, die Liebe Gottes in Jesus Christus zu betrachten „hilft uns, den Leiden und Nöten der anderen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, und macht uns stark, an seinem Werk der Befreiung mitzuwirken, als Werkzeuge für die Verbreitung seiner Liebe“. Ein Impuls, der uns auch beim weihnachtlichen Blick in die Krippe immer wieder neu inspirieren kann.
Doch was kann das konkret bedeuten? Was bedeutet es, den Leiden und Nöten der anderen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, wie können wir an deren Befreiung mitwirken, wie können wir Werkzeuge für die Verbreitung der Liebe Gottes werden?
Menschen haben sich bei diesen Fragen immer schon an anderen Menschen orientiert, die ihrer Meinung nach vorbildlich, authentisch, nachahmenswert gelebt haben. Im christlichen Bereich spricht man von „heilig“. In der Adventszeit feiern wir einige dieser Heiligen, Barbara, Nikolaus oder auch Martin (dessen Fest früher am Beginn der 40tägigen Adventszeit stand).
Ein besonderer und für mich auch „heiliger“ Mensch, auch wenn er nicht von der Kirche heiliggesprochen wurde, war Otto Pankok (1893-1966). Achtzehn seiner Werke sind in unseren Räumen ausgestellt. Sein Werk „Liegende, Mutter und Kind“, welches die Sintiza Ringela und ihren Sohn darstellt, haben wir als unser weihnachtliches Motiv ausgewählt. An Otto Pankok können wir uns orientieren was es heißt, menschlich zu sein und auch in Zeiten der Unmenschlichkeit zu bleiben. Er war ein Mensch, der in besonderer Weise die Leiden und Nöte anderer gesehen hat und ihnen ein Gesicht gegeben, eine Würde verliehen hat. Pankok hat in lieblosen Zeiten die Liebe und die Menschlichkeit gelebt. Die Liebe, die er bei der Betrachtung des Lebens Jesu gesehen hat, war ihm dabei immer Orientierung und Vorbild.
Die Liebe Gottes in Jesus Christus zu betrachten „hilft uns, den Leiden und Nöten der anderen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, und macht uns stark, an seinem Werk der Befreiung mitzuwirken, als Werkzeuge für die Verbreitung seiner Liebe“.
Wir wünschen Ihnen und Dir ein frohmachendes, liebevolles Weihnachtsfest und ein gesegnetes, erfülltes Jahr 2026.
Georg Toporowsky sowie alle Mitarbeitenden der Seelsorge in Nationalpark Eifel und Vogelsang
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