Von Michaela Leister

Er ist vergleichbar mit dem Jakobsweg. Ein Pfad dies- und jenseits von herrlicher Natur umgeben. Nur wesentlich kompakter und kürzer. Er misst gerade einmal drei Kilometer. Vom ökumenischen Netzwerk „Kirche im Nationalpark“ vor vielen Jahren eingerichtet, soll dieser Schöpfungspfad all denen, die den Wanderweg beschreiten, zugleich einen spirituellen Einstieg in die Natur und die Landschaft des Nationalparks Eifel ermöglichen. Der Weg soll die Sinne schärfen.

Als Pastoralreferent ist Georg Toporowsky Teil dieses Netzwerkes. Er kennt den Pfad, der in Erkensruhr-Hirschrott beginnt und an der Leykaul endet, wie seine Westentasche. Zehn Stationen liegen am Rande des Wanderweges. An jeder Station soll eine Klapptafel mit einem biblischen und einem literarischen Gedanken nachdenklich stimmen. Die erste Station trägt übrigens den Namen Achtsamkeit. Die Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, ist für Georg Toporowsky immer der Anfang zu jedem würdevollen Umgang mit allen Dingen, Tieren und Menschen. Für den diplomierten Theologen ist der Pfad sozusagen die Kurzfassung dessen, was inhaltlich hinter seiner Aufgabe im Nationalpark steckt, die vor gut zehn Jahren auf Vogelsang begann. 2006 nahm er seine Arbeit als Pastoralreferent für das Bistum Aachen dort auf. „Es gab damals zwei Beweggründe, warum sich das Bistum zu diesem Schritt entschlossen hatte. Wir wollten als Ansprechpartner auf der ehemaligen Ordensburg präsent sein, um dem unwürdigen nationalsozialistischen Weltbild unser christliches Bild entgegenzuhalten.“ Das Bistum wollte zudem Position für die beziehen, die in der Vergangenheit verfolgt wurden und für die, die heute am Rande der Gesellschaft stehen. Dieses aktuelle Kirchenbild hat Georg Toporowsky in den letzten Jahren qualitativ und quantitativ mit Inhalt gefüllt. Und längst kann er die einzelnen Termine nicht mehr alle selber ausführen. Ein mehrköpfiges Team steht ihm zur Seite. „Es ist eine ökumenische Jugend-Gruppe, die meisten unter 25 Jahren, die gemeinsam mit mir die Führungen oder Wanderungen leiten. Es sind so viele Termine geworden, dass wir uns noch weitere Mitarbeiter wünschen.“ Neben den Geländeführungen bietet das Eifler Pastoral Seminare, Zeltlager für Kinder, Orientierungstage für Schüler und natürlich Wanderungen im Nationalpark Eifel an. Meist ausgebucht sind die dreitägigen begleiteten Wanderungen „Aufbrechen“, die mehrmals im Jahr stattfinden.

„Wir wollten mit den Wanderungen auch auf die Menschen zugehen, die mit Kirche ansonsten nicht viel zu tun haben“. Rückblickend hat Georg Toporowsky dies auch erreicht. Im Laufe der Jahre hat er die unterschiedlichsten Menschen mit den verschiedensten Berufen und religiösen Standpunkten kennengelernt. „Für manch einen waren die Wanderungen eine Annäherung und ein spiritueller Einstieg in die Themen der Kirche.“ Anfang Dezember 2016 stand der letzte Termin im Jahreskalender. Diese adventliche Tages-Wanderung sollte kurz vor Weihnachten helfen, im Trubel des Advents ein wenig zur Ruhe zu kommen. Und diese Gelegenheit nutzen seit etlichen Jahren viele Wanderer. Danach bleibt auch für Georg Toporowsky und seinem Team etwas Zeit, durchzuatmen und auf das Jahresprogramm 2017 zu blicken. Das neue Haus, das die Nationalpark- Seelsorge vor wenigen Wochen bezogen hat, bietet noch viele Möglichkeiten für weitere Veranstaltungen. Als Mieter hat das Bistum Aachen eins der alten sogenannten „Kameradschaftshäuser“ auf Vogelsang ausgebaut und bezogen. Unter einem Dach befinden sich Büros, Seminarräume und gemütliche Aufenthaltsräume. Der beeindruckendste Raum befindet sich allerdings gleich hinter der Eingangstür. Hier öffnet eine meterlange Fensterfront den breiten Blick auf Urftsee und Nationalparkhügel. Pläne, wie dieser Raum künftig noch zu nutzen ist, hat Georg Toporowsky längst. An einer Wand soll bald ein stilisiertes Kreuz verbunden mit einer Skulptur angebracht werden. Beides entsteht allerdings zurzeit noch in der Werkstatt einer Aachener Künstlerin.

Supersonntag 22. Januar 2017

Fotos: Michaela Leister

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